
In jedem Glauben wird immer wieder davon gesprochen, dass wir unseren Schuldigern vergeben sollen. In Hawaii wird in den alten Kulturen das bekannte Ho´oponopono-Ritual dazu praktiziert. Doch warum ist das so?
Hellsichtig betrachtet, ist Nichtvergebung wie eine Kette, die uns an unseren Schuldiger ankettet und damit verhindert, dass wir selbst frei sind. Dementsprechend fühlen wir uns auch schlecht, gefangen, letztendlich in uns selbst. So könnte man nun einfach denken, ich spreche die Vergebung mal aus und dann habe ich der anderen Person vergeben. Doch ganz so leicht ist das nicht.
Wie viel Wut ist da immer noch in Dir geblieben? Vielleicht sogar auch Hass oder bittere Enttäuschung.
Wo solche Emotionen geblieben sind, kann noch keine Vergebung stattgefunden haben, obwohl man vielleicht sogar denkt, man hätte vergeben. Blosse Worte und Gedanken reichen nicht aus.
Erst wenn man bereit ist, die üble Tat zu akzeptieren und gleichsam offen für die Erkenntnis zu sein, dass die andere Person selbst gefangen in ihrer aktuellen Situation, in ihrem Eifer Folge zu leisten, in ihrem mangelnden Selbstwertgefühl, in ihrer Unreflektiertheit oder den eigenen niederen Emotionen wie Macht- oder Rachegelüsten sowie ihren ungelösten Themen feststeckend und dabei sogar selbst leidend, gar nicht anders kann, wird es möglich sein, sich liebevoll diesem Peiniger hinzuwenden und ihm zu vergeben als einen aktiven großherzigen Akt der Liebe und Selbstbefreiung.
Nur über ein tiefes Mitgefühl und völlige Akzeptanz, warum die anderen Person das getan haben mag oder tut, was sie getan hat oder tut und dass sie nicht anders handeln kann/konnte, ist die letztlich allein befreiende Vergebung aus dem eigenen geöffneten Herzen möglich.
Innere Vergebung ist die höchste Prüfung zu wahrer Stärke und innerer Freiheit.
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