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Muss es unbedingt ein Seelenpartner sein?

Aktualisiert: 2. Jan. 2019


Viele meiner Ratsuchenden berichten von Seelenpartnern, die sie getroffen haben oder die sie für sich suchen. Allgemein gilt unter spirituellen Menschen ein Seelenpartner als etwas ganz besonders Erstrebenswertes, ist doch hier direkt eine besondere Beziehung spürbar und findet das (Wieder-)Erkennen meist schon auf den ersten Blick statt. Gegebenenfalls entstehen hieraus wunderschöne harmonische Partnerschaften. In jedem Fall finden intensive Begegnungen statt. Sehr häufig enden diese Verbindungen jedoch auch mit einer dauerhaft unerfüllten Hoffnung durch zu grosse karmische Herausforderungen. So kommt es häufig vor, dass einer der beiden Partner sich nicht für die gelebte Liebe entscheiden kann. Dies kann unterschiedliche Gründe haben, meist jedoch in den vorangegangen Beziehungserfahrungen und/oder einem ausgeprägten Ego mit analogen Angststrukturen (> Blogbeitrag Angst) begründet, welche verhindern, sich neuerlich auf diese Liebe einzulassen.


Ich hatte einmal eine Schlange. Sie war ursprünglich voller Begeisterung von meinem Sohn angeschafft und während seiner Pubertät immer mehr vernachlässigt und dann überraschend von ihm verstossen worden. Diese Schlange war ebenso aggressiv wie depressiv, als ich mit gemischten Gefühlen die Verantwortung für sie übernahm. Über lange Zeit setzte ich mich täglich längere Zeit vor das inzwischen liebevoll eingerichtete Terrarium und nahm mit der Schlange Kontakt auf. Es fiel mir nicht leicht, denn ich hatte Angst vor dieser dominant auftretenden Schlange. Erst nach einiger Zeit traute ich mich, vorsichtig in das Terrarium zu greifen und sie zu berühren. Ich weiss aber nicht, wer von uns beiden sich dabei mehr erschreckte!


Doch nach einigen Wochen blieb sie ruhig, wenn sie meine Berührung spürte. Sie hatte begonnen, mir zu vertrauen. Da ich allerdings merkte, dass sie die Berührung nicht wirklich geniessen konnte, dehnte ich es nicht länger als nötig aus. Doch wir begannen nunmehr, langsam eine Beziehung aufzubauen und auf unsere Art miteinander zu kommunizieren. Gentil schaute mir dann in die Augen und wir begannen, uns energetisch zu verbinden. Ich konnte seinen Herzschmerz und seine Traurigkeit spüren, wie sehr er meinen Sohn vermisste, zu dem er schon als Schlangenbaby gekommen war und der sich anfangs doch stundenlang mit ihm beschäftigt hatte und ich liess diesen Schmerz durch mich hindurchfliessen.


Ich begann seinen Charakter zu verstehen und seinen Wunsch nach einem männlich zupackenden Besitzer, wie es mein Sohn früher einmal war. Ich war unsicher, ob ich dieser Schlange wirklich gerecht werden konnte und so entschied ich mich nach 6 Monaten, der Schlange ein neues besseres Zuhause geben zu wollen, damit er es gut haben sollte. Ich dachte dabei an andere Schlangen und an einen Reptilienfachmann mit einem grossen Terrarium. Doch gab es zu der Zeit keinen vertrauenswürdigen männlichen Anwärter, der meinem Gefühl nach der Schlange ein würdiges Zuhause geben würde, in die Züchtung wollte ich sie nicht geben. Ich fand schliesslich eine herzliche reptilienerfahrene Frau mit einem schönen grossen Terrarium. Doch als die Übergabe stattfinden sollte, war unser Gentil weg. Wir wissen nicht, wie er es geschafft hat, aber er war geflüchtet und erst einmal nicht mehr aufzufinden. Nach Tagen entdeckte ich ihn in einem anderen Zimmer hinter einem sehr grossen Schrank und versuchte ihn zu überzeugen, sich herausziehen zu lassen. Doch er zog sich immer weiter zurück und ich konnte ich nicht packen. Nach längerem Hadern entschloss ich mich, ihm mitzuteilen, dass er nicht gehen müsse, wenn er nicht wolle, sondern dass er in diesem Fall dann doch bei mir bleiben dürfe. Direkt danach kroch er auf mich zu und ich konnte ihn problemlos herausziehen. Von da an war unser gemeinsamer Pakt beschlossen.


Ich begann nun, in meine volle Schlangen-Verantwortung zu gehen. Ich verbesserte sein Terrarium weiterhin und liess ihn ab und zu frei herumkriechen, was er unglaublich genoss. Manchmal sassen wir zusammen und schauten uns lange in die Augen. Er konnte mir auf seine Art und Weise auch mitteilen, wann er Hunger hatte oder wann er Schmerzen hatte.


Ich erlebte unsere Verbindung als sehr schön, wir begannen uns sehr gut zu verstehen und immer mehr aneinander zu gewöhnen. Ich stellte nun das Terrarium ins Wohnzimmer und Gentil begann ein vollwertiger Teil unserer Familie zu werden. Er beobachtete, wenn mein jüngster Sohn turnte oder schaute vom Terrarium aus um die Ecke herum auch mal mit in den Fernseher. Er entdeckte seinen Lieblingsplatz am Tontopf im Übertopf meiner Wohnzimmerpflanze. Er vertrug sich sogar mit dem Meerschweinchen und lag zu unserer Überraschung gerne völlig entspannt und lang ausgestreckt neben dessen Käfig. Obwohl Schlangen Einzelgänger sind, geniessen sie offensichtlich sehr die Gesellschaft anderer Wesen und sind sehr neugierige sowie erstaunlich loyale Tiere.


Nach weiteren 3 Jahren merkte ich dann , dass Gentil schwächer wurde, sein stolzer Kopf wirkte eingefallen und er interessierte sich noch weniger als sonst für Futter. Er begann, ganztätig unter der Wärmelampe zu liegen und zog sich nachts direkt in seine Höhle zurück. Er war offensichtlich ernsthaft krank und hatte wohl auch starke Schmerzen, doch konnte man nichts sehen. Wenn ich die Tür öffnete und ihn fragte ob es ihm gut ginge, dann hob er nur noch schwach den Kopf und seine Augen waren viel trüber als sonst. Ich rief in der Klinik an und als ich ihn am nächsten Tag dorthin bringen wollte, lag er schon da wie tot. Trotzdem hatte ich noch ein Fünkchen Hoffnung , als er freiwillig in die Transportkiste kroch..


Als die Ärztin mir Vorwürfe bezüglich der Haltung machte (welche sie später wieder zurücknahm) wurde Gentil plötzlich sehr aggressiv und wollte sogar die Ärztin angreifen. Dies zeigte mir, dass wir wirklich eng zusammengewachsen waren. Gentil hatte sich wohl bei uns und vor allen Dingen angenommen und verstanden gefühlt. Doch war seine Zeit jetzt abgelaufen und er wollte unbeobachtet von mir sterben, so liess ich ihn schweren Herzens in der Klinik. In seinen letzten Stunden und die 2 Nächte danach waren wir energetisch besonders eng verbunden, bis sich seine Seele auf den Weg machte.


Es gibt Seelenverbindungen auch mit Tieren. Oftmals kehren sogar Haustiere aus vergangen Leben in späteren Leben zu ihren jeweiligen Besitzern zurück. Gentil war kein Seelenpartner von mir, aber wir haben uns füreinander geöffnet und eine tiefe vertrauensvolle Verbindung zueinander neu geschaffen. Ich war für ihn da und er war für uns auf seine Art und Weise auch immer da, er war sogar ein ungewöhnlicher Freund für meinen kleinen Sohn geworden. Wir sind dadurch zusammengewachsen und haben begonnen uns bedingungslos zu akzeptieren und später auch zu lieben.


Alleine die Liebe ist entscheidend.


Wenn wir einen Seelenpartner treffen, erkennen wir diesen durch die Liebe, die uns bereits in einem anderen Leben miteinander verbunden hat und denken daher, dieser Mensch sei etwas Besonderes, weil wir diese Liebe bewusst oder unbewusst sofort spüren.


Und doch haben wir jeden Tag die Chance, Liebe auch mit einem anderen geeigneten Wesen oder Partner erleben zu können, wenn wir uns dafür entscheiden. Indem wir uns für ein anderes Wesen bedingungslos in Liebe öffnen, können wir ungeahnt Wunderbares in ihm entdecken, Verwandlungen können stattfinden und eine neue tiefe schöne Liebe entstehen.


Das Glück liegt einzig und allein in der Liebe, die gelebt wird, denn durch die innere Entscheidung zweier Wesen für die Liebe und das tatsächliche Leben dieser Liebe kann eine wahrhaftige und tiefe Verbindung sowohl bekräftig werden als auch ganz neu entstehen.


Ich begleite Euch gerne auf Eurem Weg!

Copyright Anja Rösch-Becker, HPP


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